Manchmal, wenn die Welt um mich herum rennt

und das Arbeitspensum überquillt, bleibe ich einfach nur sitzen. So wie damals als Kind, wenn ich stundenlang in der Sandkiste saß und Kuchen aus Sand backte, vertieft in mein eigenes kleines Universum. Oder wenn ich später in der Natur nach Fossilien suchte und mich in Abenteuer träumte, die weit über die Realität hinausgingen. Heute, mit all den Projekten, Reisen und Coachings, spüre ich oft die Dringlichkeit dieses Innehaltens. Wenn alles laut wird und die Welt schneller dreht, dann mache ich bewusst Stopp.

Das bewusste Sitzenbleiben – ein Moment der Klarheit

Im Seminar oder Coaching gibt es diese magischen Stopps. Einen Moment lang halten wir an und setzen uns mit dem auseinander, was gerade da ist. Ich bleibe sitzen und hole mir Zeit. Zeit, in der meine Klienten, meine Kunden, und ich selbst in die Tiefe gehen können. Denn oft sind wir viel zu schnell, und die Ereignisse prasseln auf uns ein wie ein endloser Regen. Doch das wahre Potenzial liegt in der Tiefe, und die erreicht man nicht, wenn man immer nur in Bewegung bleibt.

In der Ruhe die Schätze finden

Ich liebe es, mich einfach auf eine Wiese zu setzen und die Kleeblätter zu betrachten. Das scheinbar unspektakuläre Sitzen führt mich zu den Vierblättrigen, die man nur findet, wenn man sich Zeit nimmt und genau hinsieht. Diese Momente sind wie kleine Geschenke, versteckte Schätze, die ich nur dann entdecke, wenn ich anhalte und die Welt nicht mehr überholen will. Es sind die vierblättrigen Kleeblätter des Lebens, die nur sichtbar werden, wenn wir uns dem Augenblick hingeben.

Anhalten als Separator – für Verdichtung und Vertiefung

In der Welt der Schnelllebigkeit ist das bewusste Sitzenbleiben ein Separator – eine bewusste Trennung von der Hektik. In diesen Stopps können wir verdichten, was wirklich wichtig ist. Ein Moment des Nichtstuns, der alles ins Gleichgewicht bringt. Ein Atemzug, der die Bedeutung zurückholt in die Gedanken, die Gefühle und die Projekte, die oft unter der Geschwindigkeit des Alltags verschwinden.

Für mich und für andere

Das Anhalten ist nicht nur für mich wertvoll. Es ist etwas, wovon alle um mich herum profitieren – meine Partner, meine Kunden, meine Klienten. Denn wenn ich sitze und anhalte, wenn ich einen Moment des „Seins“ erschaffe, dann entsteht Raum für das, was wirklich zählt. Es wird klar, was bleibt, was fließt und was Tiefe bringt.

Die Kunst, im Anhalten zu wachsen

Manchmal reicht es, einfach nur sitzen zu bleiben. In einer Welt, die immerzu „Weiter, schneller, mehr“ ruft, ist das Sitzenbleiben ein Akt der Freiheit und eine Einladung an uns selbst, die Dinge mit einer anderen Tiefe wahrzunehmen. Das Leben bietet diese Momente der Verdichtung, die nur auf uns warten, wenn wir bereit sind, anzuhalten, zu lauschen und den Reichtum der Stille zu entdecken.

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