Klarheit erlangen

von | 15. Januar 2023 | Ethik, Leadership, Resilienz

Klarheit ist für viele Menschen anstrebenswert, denn in der Klarheit liegt viel Power für Handlungs- und Entscheidungsoptionen sowie eine aufrechte innere Haltung. Aus der Klarheit kann Zuversicht und Souveränität entstehen. 

In meinen Trainings und Coaching geht es sehr oft um Klarheit. Klarheit, etwas anzusprechen oder aufzubereiten. Klarheit in der Führung, Klarheit in Art, eine Botschaft oder einen Inhalt zu transportieren

Gerne teile ich, wie ich die Entwicklung und Herausbildung von Klarheit sehe:

Klarheit beginnt, wenn ich mir eingestehe, im Trüben oder besser noch, Unklaren zu sein. 

In diesem Zustand ist noch alles trüb, die unterschiedlichen Optionen werfen diese Trübheit auf, wie ein aufgewühltes Gewässer. Klarheit entsteht aber nur, wenn wir durch das Diffuse hindurch gehen. Wir werden nur dann wirklich klar, wenn wir den Schatten, bzw. den Nebel und all das aufgewühlte anschauen. Ein deutliches Hinschauen, Hinspüren und Hinhören braucht es – für alles, was dazu gehört. Das können auch Informationen und Nachrichten sein.

„Schau hin!“ Und „Hör hin!“, was andere oder deine inneren Stimmen sagen, horch auf deine Gedanken. Assoziiere und lasse all die Bilder und Eindrücke zu, die, die dir in Deiner Unklarheit kommen. Viele Menschen sind in der alltäglichen Trübnis und Unklarheit ihrer eigenen Komfortzone, alles ist für sie so, wie es schon lange ist.

Da entsteht keine Klarheit – also runter vom Sofa des eigenen üblichen Verhaltens und stelle Dir Fragen, die Dich in die Klarheit führen:

  • Hör auf, zu glauben, was alle glauben.
  • Geh den Dingen selber auf die Spur. 
  • Überprüfe die Wahrheiten. 
  • Decke beharrlich eigene Täuschungen auf, so dass Du nicht enttäuscht wirst.
  • Überprüfe auch die Wahrheit über Dich oder Deine Weltbilder, über die Bilder der anderen und die Wahrheit Deines Schattens. 

Klarheit entsteht, wenn es klar wird, wie Wasser, was klar wird. Das geht nur, wenn wir selber in die Stille kommen.

Stille entsteht jedoch erst, wenn der innere Nachhall des Bisherigen zur Ruhe kommt.

Es gibt einen Punkt, ein Ereignis, ein Satz oder eine Situation, die Du erlebst, und sie hat viele Wirkungen. Von diesen bekommst Du einige sofort mit, andere erst, wenn Du Dir Zeit nimmst, dem Nachhall dieser Eindrücke zu lauschen bis diese auch wieder still werden. Hier können die unterschiedlichen Aspekte und Optionen immer betrachtet werden – bis hin zu einem Worstcase Szenario – immer mit dem Abwarten auf den jeweiligen Nachhall. Dann erst kehrt wirkliche Ruhe ein – doch ist dies die erste Stille und braucht noch mehr Zeit und Ruhe, oft ist es noch nicht wirklich ruhig. Unter der Oberfläche könnte es noch gären, denn die Aspekte der Themen und Eindrücke gären noch wie Hefe. Es ist die erste Stille – gib weiter allem Raum, was noch hochploppt zur Thematik und welches sich erst in der wahrhaftigen inneren Stille heraus wagt und Raum sucht. Dann kann es betrachtet und wahrgenommen werden. Viele Menschen gehen zu schnell aus der Stille heraus, sie fürchten sich davor, noch länger in Innere zu lauschen. 

Bleib noch länger ruhig und still. Bis der letzte Nachhall der Eindrücke und Konnotationen in Dir ruhig geworden ist.

Wenn man Klarheit in einem stillen Gewässer haben will, muss man selbst ganz still werden und möglichst keine Aktionen machen. Dann legt sich alles und der Schmutz senkt sich von allein auf den Boden. Bleibe sitzen und genieße die Klarheit, die sich auftut.