Sie steht als zentrales Element für Frieden und dessen Wege und Weite und Möglichkeiten
und ist jenseits der materiellen oder ego-bezogenen Haltungen.
Die gereichte Hand als Zeichen der schonungslosen Offenheit.
Ohne Klinge in der Tasche oder Strategie im möglichen Rückhalt.
Sie reicht,
um der Liebe willen,
dem Glauben an das Du,
dem ahnen an einen Weg,
dem inneren Ruf nach Verbindung
dem Verzicht auf all die „hätte“ und Vorwürfe,
weiß sich selbst zu verzeihen, bevor es der andere tun kann.
Sie senkt den Herzschlag,
macht Unmögliches möglich.
Sie verzeiht, ist weiter, als der kleine Krieg der „in Panik versetzten Worthülsen“, die nur weiter trennen und Sanftheit zerschmettern
Sie heilt und gebiert.
Die Handreichung braucht Kraft, Selbsteinsicht. Und Mut.
Was speist unseren Mut?
Die Hand, die wir reichen, macht uns selbst reich. Sie führt uns in die Welt der Begegnung und Versöhnung. Sie kann Licht in unsere dunklen Anteile bringen, indem sie uns zur Reue und zur Einsicht bringt. Sie schenkt uns weiteres Bewusstsein über die Kostbarkeit von Momenten und Leben.
Sie schert sich nicht um Recht und Haben, sie schürt die eigene Luft zum Atmen und richtet uns selbst auf. Von innen. Ganz allein.
Wie geht es, einem anderen Menschen in einer erkalteten, eingefahrenen Situation die Hand zu reichen, in einem Feld, wo Worte womöglich noch mehr verletzten und Sanktionen das Gegenteil bewirken?
Die Handreichung steht für eine Geste der Versöhnung, sie signalisiert die Bereitschaft, den Konflikt auf einer anderen, als der bisherigen Ebene zu lösen.
Man zeigt und lebt die Bereitschaft auf den anderen zuzugehen, in ihr liegt Respekt und Anerkennung dem Gegenüber, unabhängig von den Differenzen, die zum Streit geführt haben.
Die Handreichung ist ein klares Friedensangebot.
In das Vermögen einer Handreichung können wir auch Selbstreflexion und die Einsicht, die eigenen Fehler sehen zu können, hineinlegen.
Mögen wir uns fragen, wo reichende Hände ausgeschlagen werden und warum der andere Mensch vielleicht weitere gereichte Hände bräuchte, um die Augen wieder öffnen zu können.
„Das Leben schrumpft oder dehnt sich proportional zum Mut aus.“ Anais Nin