Angst ist gerade ein Dauerthema.
Überall scheint sie sich breit zu machen – die Angst vor der Zukunft, vor Kriegen, vor politischen Entscheidungen, sei es in Deutschland oder Amerika. Die Angst vor dem, was täglich durch die Presse geht, was uns auf den Titelseiten begegnet, scheint die Menschen in eine Schockstarre zu versetzen. Man spürt das Unbehagen, die Unsicherheit, und für viele wirkt es lähmend. Doch ich glaube, wir können dieser Angst begegnen, ohne ihr zu erliegen.
Sich die Angst wirklich anschauen
Wenn die Angst anklopft, lautet meine Antwort: Schau hin. Frag dich, worum es dir wirklich geht. Was ist die wahre Not? Ist es die Sorge um deine Sicherheit, die deiner Familie, oder geht es um das Ungewisse, das schwer greifbar ist? Indem wir uns unsere Ängste bewusst machen und sie in ihre Bestandteile zerlegen, können wir oft schon eine gewisse Klarheit schaffen.
Resilienz durch Alternativen – Plan A, B und C
Eine der stärksten Quellen für Resilienz ist die Fähigkeit, Alternativen zu haben. Was, wenn der Strom tatsächlich ausfällt? Was, wenn wir mit einer Krise konfrontiert werden? Es geht nicht darum, in Panik zu verfallen oder sich auf das Schlimmste vorzubereiten, sondern realistisch zu planen und sich Varianten zu schaffen. Ein Plan A, B und C gibt uns Wahlmöglichkeiten und schafft inneren Halt, weil wir wissen, dass wir vorbereitet sind. Wer Möglichkeiten sieht, hat auch die Kraft, sich den eigenen Ängsten zu stellen, statt sich von ihnen kontrollieren zu lassen.
Hinter die Schlagzeilen schauen – sich nicht triggern lassen
Die Schlagzeilen, die Horrormeldungen und die Medienberichte, sie haben eine Funktion: Sie wollen unsere Aufmerksamkeit, sie wollen uns berühren – oft aber auf eine Art, die Angst schürt. Doch was, wenn wir lernen, hinter die Worte zu schauen? Wenn wir erkennen, dass viele dieser Nachrichten darauf abzielen, Emotionen zu triggern, ohne die Komplexität der Situation zu erklären? Die Fähigkeit, uns von der Angstmacherei nicht überwältigen zu lassen, schenkt uns Gelassenheit. Statt uns von jeder neuen Meldung in den Sog der Angst ziehen zu lassen, können wir einen Schritt zurücktreten und fragen: Was steckt wirklich dahinter?
Die Angst als Einladung zur Reflexion und zum Dialog
Medien und Nachrichten fordern uns selten zum Dialog auf, selten zur Ambiguitätstoleranz, zur Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen oder zu Konsensfindungen. Doch wir können diese Schritte selbst gehen. In unserer Auseinandersetzung mit der Angst liegt die Chance, mehr Toleranz für das Ungewisse zu entwickeln und im Dialog mit uns selbst oder anderen zu erkennen, dass die Realität oft komplexer ist, als es auf den ersten Blick scheint.
Fazit: Die Ruhe in uns selbst finden
Angst ist ein mächtiger Begleiter, aber sie muss uns nicht überwältigen. Wenn wir bereit sind, uns mit ihr auseinanderzusetzen, uns klarzumachen, was wir wirklich brauchen, und uns Alternativen zu schaffen, gewinnen wir unsere innere Freiheit zurück. Hinter die Horrormeldungen zu blicken und sich von ihnen nicht ständig in Aufruhr versetzen zu lassen, ist ein wichtiger Schritt. Denn wenn wir in uns selbst Klarheit und Halt finden, kann uns die Welt draußen nicht so leicht aus der Balance bringen.