Persönliche Resilienz und die Kunst, Herausforderungen anzunehmen, werden täglich relevanter.
Die Medien schwören uns auf Verzicht ein, vielfach sitzt die Angst vor Corona in den Knochen und im Gemüt der Menschen und die Inflation könnte nicht nur ein leeres Portemonnaie bewirken, sondern auch schlaflose Nächte.
Resilienz lernen wir nicht durch Bücher oder einen Online-Kurs, das ist ein Prozess, Zeit und persönliches Erleben sowie entsprechende Einsichten braucht.
Resilienz kann unterschiedlich umschrieben, für mich gehört u.a. dazu: Beharrlichkeit & Ausdauer, Einfallsreichtum, Mumm und Selbstdisziplin, Engagement, Sorgfalt, Stabilität, Anpassungsfähigkeit, Ambiguitätstoleranz, Flexibilität und Durchhaltevermögen.
Aus meiner bald 60-jährigen Lebenserfahrung möchte ich sagen, dass es u.a. auf 3 ganz entscheidende Aspekte ankommt.
Wir können uns darin trainieren, Herausforderungen anzunehmen, in dem wir uns immer wieder neue Herausforderungen suchen, die wir bewältigen. Ich spreche hier bewusst nicht von in oder außerhalb der Komfortzone, denn die Trennlinie dazwischen will immer wieder neu bestimmt werden. Ich spreche davon, den eigenen inneren Resilienz-Muskel zu stärken und zu trainieren. Aus eigener Erfahrungen weiß ich, dass es gut ist, sich im Neuen und Unbekannten zu üben. Persönlich sind das für mich u.a.: Einen Marathon kaufen, zu Fuß oder mit Rad und Zelt über die Alpen, ein Jahr als Business-Nomadin im Wohnmobil, alleine zu reisen. Meine Aufgabe als Speakerin, Trainerin, Mentorin und Coach bringt per se ständige Wechsel und Herausforderungen.
Vorbereitet sein
Sich mögliche Worst-Case-Szenarien vorzustellen, aktiviert nicht automatisch ein Angstmuster, sondern hilft, auf bestimmte Situationen vorbereitet zu sein und dann agieren zu können.
Dazu gehört es für mich auch, die Informationen einzubeziehen, die ich als unbequem oder anstrengend ansehe, viel zu lesen und den Dialog mit den unterschiedlichsten Menschen zu suchen. Konzentriertes, analytisches Durchdenken div. Optionen sind ein Must-have für mich. In dieser Vorausschau liegt eine größere Handlungsfähigkeit, als „zu hoffen, da alles gut wird“.
Wer den inneren Frieden und die innere Ruhe in sich zu findet, hat erfahrungsgemäß mehr Dankbarkeit und weniger Angst vor dem Tod, denn die Fülle des eigenen Lebens ist einem bewusst. Sie ist ein Schatz, dem einen keiner nehmen kann. Aus der Erfahrung mit den vielen Menschen, die als Altenpflegerin in meinen Armen gestorben sind, weiß ich, dass es Menschen gibt, die friedlich gehen und andere, die bis zum letzten Atemzug kämpfen. Einen Frieden mit der Endlichkeit des Lebens zu haben, hilft, nicht in Panik zu verfallen, sondern getrost zu bleiben. Eine nach meiner Ansicht unerschütterliche Kraft der Resilienz.
Für mich greift der Begriff Challenge Intelligenz weit mehr als Resilienz.