Vergleichen.
Es ist eine Gewohnheit, die wir alle kennen – im Privaten wie im Beruflichen. Wir stehen vor der Entscheidung: „Mit wem möchte ich lieber zusammen sein? Wer passt besser zu mir? Ist Person A besser oder Person B?“ Oder im Job: „Welcher Kollege ist die bessere Wahl für diese Aufgabe? Mit wem arbeite ich effektiver zusammen?“
Wir vergleichen Menschen. Wir wägen sie gegeneinander ab. Doch selten hinterfragen wir, wonach wir eigentlich urteilen. Welche Maßstäbe legen wir an? Und was passiert, wenn wir Menschen vergleichen, als wären sie Produkte oder Zahlen in einer Tabelle?
Vergleichen trennt statt verbindet
Wenn wir Menschen vergleichen, entsteht Distanz. Wir fangen an, sie in Kategorien zu packen: besser, schlechter, fähiger, weniger geeignet. Das führt nicht nur dazu, dass wir uns selbst unter Druck setzen, immer die „richtige“ Wahl zu treffen. Es schafft auch ein Klima der Bewertung, das echte Begegnung erschwert.
Vergleichen lenkt unseren Blick auf die Unterschiede – und oft auf die vermeintlichen Defizite. Was Person A nicht kann, was Person B nicht hat. Doch dabei verpassen wir, das Besondere in jedem Menschen zu sehen. Wir verpassen die Möglichkeit, Vielfalt und Ergänzung zu entdecken, statt bloßer Konkurrenz.
Nach welchen Maßstäben vergleichen wir?
Eine wichtige Frage ist: Woran messen wir eigentlich die Menschen um uns herum? Sind es fachliche Fähigkeiten? Persönliche Eigenschaften? Sympathie? Oft basieren unsere Vergleiche auf unbewussten Annahmen, auf Vorurteilen oder auf unseren eigenen Bedürfnissen.
Doch sind diese Maßstäbe wirklich fair? Oder begrenzen sie unseren Blick? Denn wenn wir Menschen nur durch die Linse eines Vergleichs betrachten, reduzieren wir sie auf eine Funktion, auf eine Rolle. Dabei hat jeder Mensch eine eigene Tiefe, eigene Stärken und Schwächen, die nicht in ein einfaches „besser oder schlechter“ passen.
Das Sowohl-als-auch – Eine Alternative zum Vergleich
Was wäre, wenn wir aufhören, Menschen gegeneinander abzuwägen, und stattdessen nach einem Sowohl-als-auch suchen? Was, wenn wir uns fragen:
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„Was macht Person A einzigartig – und was bringt Person B mit, das sie ergänzt?“
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„Wie können beide gemeinsam zu etwas Größerem beitragen?“
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„Welche Gemeinsamkeit verbindet uns, anstatt uns zu trennen?“
Das Sowohl-als-auch lädt uns ein, nicht nur auf die Unterschiede zu schauen, sondern auf das Verbindende. Es fordert uns auf, Menschen nicht in Konkurrenz zueinander zu setzen, sondern in Ergänzung.
Den Blick auf das Besondere richten
Wenn wir uns von der Vergleichsfalle lösen, können wir das Besondere in jedem Menschen erkennen. Vielleicht ist Person A kreativ und sprudelt vor Ideen, während Person B ruhig und strukturiert ist. Statt zu fragen, wer „besser passt“, könnten wir uns fragen: „Wie können diese Stärken zusammenwirken?“
Das Gleiche gilt im Privaten. Statt zu überlegen, wer „besser“ zu uns passt, könnten wir uns fragen, welche Facetten jeder Mensch in unser Leben bringt – und wie diese Vielfalt uns bereichert.
Gemeinsamkeiten schaffen statt Unterschiede betonen
Vergleichen trennt, das Sowohl-als-auch verbindet. Wenn wir aufhören, Menschen in Kategorien zu stecken, können wir gemeinsam an etwas Größerem arbeiten. Eine gemeinsame Vision, ein gemeinsames Projekt, ein gemeinsames Ziel.
Denn letztlich geht es nicht darum, wer „besser“ ist. Es geht darum, wie wir zusammen etwas Einzigartiges schaffen können.
Fazit: Vom Vergleich zum Miteinander
Vergleichen ist menschlich, ja. Aber es führt oft zu Trennung, Bewertung und einem engen Blick. Das Sowohl-als-auch hingegen öffnet Räume: für Begegnung, für Vielfalt, für das Verbindende.
Also lassen wir den Vergleich hinter uns. Sehen wir in jedem Menschen das Besondere, den Schatz, der in ihm steckt. Und arbeiten wir daran, nicht zu entscheiden, wer besser ist, sondern wie wir zusammen etwas Wertvolles schaffen können. Denn in der Ergänzung liegt oft die wahre Stärke.