Warum wir neue Ansätze und tiefere Formate brauchen
In den letzten Jahren hat sich die Welt spürbar verändert – und damit auch der Coaching-Bedarf. Unsere Gesellschaft steht unter Druck: Polarisierung und Spaltung prägen das Miteinander, während Ängste vor Inflation, Krankheiten oder politischen Ereignissen die Menschen beschäftigen. Kinder und Jugendliche kämpfen immer häufiger mit psychischen Belastungen, und die Digitalisierung hat uns nicht nur neue Möglichkeiten eröffnet, sondern uns auch ein Stück weit von der Natur und uns selbst entfremdet.
Diese Entwicklungen haben enorme Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Coaching heute wirken kann und muss. Was früher in ein bis zwei Stunden geklärt werden konnte, reicht heute oft nicht mehr aus. Die Themen, mit denen Menschen ins Coaching kommen, sind komplexer, vielschichtiger und verlangen nach tiefergehenden Methoden.
Warum Coaching heute anders sein muss
Unsere Welt ist schnelllebiger und anspruchsvoller geworden. Die Menschen sind oft erschöpft, abgelenkt und überfordert – von äußeren Einflüssen, aber auch von den Erwartungen an sich selbst. Die klassische Selbstoptimierung hat Hochkonjunktur, mit unzähligen Apps, die uns helfen sollen, produktiver, fitter und effizienter zu werden. Doch all das bleibt oft an der Oberfläche. Was fehlt, ist die Fähigkeit zur echten Selbstführung: ein tieferes Verständnis von sich selbst, das Loslassen äußerer Erwartungen und das Finden innerer Ruhe.
Darum braucht Coaching heute andere Formate. Es geht nicht mehr nur um kurzfristige Lösungsansätze, sondern um echte Transformation. Um eine Rückverbindung zu sich selbst. Um eine Wiederentdeckung der Natur, der eigenen Werte und der Freude am Leben.
Ungewöhnliches Coaching für ungewöhnliche Zeiten
In meinem Buch „Ungewöhnliches Coaching an ungewöhnlichen Orten“ habe ich bereits beschrieben, wie wichtig es ist, den gewohnten Rahmen zu verlassen, um Menschen in ihrer Tiefe zu erreichen. Doch die Entwicklungen der letzten Jahre haben diesen Ansatz noch einmal verstärkt. Die Themen sind drängender geworden, die Herausforderungen größer. Aus meiner Erfahrung hat sich gezeigt, dass klassische Coaching-Settings diesen komplexen Bedürfnissen oft nicht gerecht werden.
Deshalb arbeite ich heute vor allem mit intensiveren Formaten. Ein bis zwei Tage mit meinen Klienten an einem besonderen Ort – sei es in der Natur oder an einem Ort, der von sich aus Übergangsenergie bietet – ermöglichen es, tiefer in die Themen einzutauchen. Diese Veränderung des Umfelds ist entscheidend: Sie löst Menschen aus ihrem Alltag, öffnet neue Perspektiven und schafft eine Atmosphäre, in der nachhaltige Veränderungen möglich werden.
Die zentralen Coaching-Themen unserer Zeit
Die Bedürfnisse, die Menschen ins Coaching bringen, spiegeln die Herausforderungen unserer Zeit wider:
Innere Ruhe finden: Viele Menschen sind nicht mehr in sich selbst verankert. Sie sind abgelenkt durch Technik, Trends und äußere Anforderungen.
Resilienz stärken: Die Unsicherheiten der letzten Jahre haben tiefe Spuren hinterlassen. Resilienz – also die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen – ist wichtiger denn je.
Mit Ängsten umgehen: Sei es die Angst vor Inflation, vor weiteren Krankheiten oder vor der Umweltzerstörung – viele Menschen sind von einer tiefen Sorge um die Zukunft geprägt.
Selbstführung lernen: Statt bloßer Selbstoptimierung geht es darum, bei sich selbst anzukommen und den eigenen Weg zu gehen.
Rückverbindung zur Natur: Die Entfremdung von der Natur hat bei vielen Menschen das Gefühl von Leere hinterlassen. Die Natur kann dabei helfen, wieder eine Balance zu finden.
Warum tiefere Formate notwendig sind
Ein oberflächlicher Ansatz wird diesen Themen nicht gerecht. Es braucht Zeit und Raum, um alte Muster zu erkennen, sich auf neue Perspektiven einzulassen und nachhaltige Veränderungen anzustoßen. Ein intensiver Coaching-Tag oder ein längeres Format eröffnet die Möglichkeit, wirklich in die Tiefe zu gehen – fernab von Ablenkungen, in einem geschützten und inspirierenden Umfeld.
Diese tieferen Formate sind nicht nur wirkungsvoller, sondern auch persönlicher. Sie ermöglichen es mir, mit meinen Klienten in einen intensiven Austausch zu gehen, gemeinsam Prozesse zu durchlaufen und ganz individuelle Lösungen zu entwickeln.
Ein Plädoyer für neues Coaching
Die Herausforderungen unserer Zeit verlangen nach einer neuen Intensität im Coaching. Nach Formaten, die Menschen aus ihrer gewohnten Umgebung herausholen, sie mit der Natur und ihrer inneren Welt verbinden und so echte Transformation ermöglichen. Es geht darum, nicht nur Antworten zu finden, sondern auch die Kraft, mit den Unsicherheiten unserer Zeit umzugehen.
Wenn wir es schaffen, Coaching neu zu denken, können wir Menschen dabei helfen, wieder bei sich selbst anzukommen – und in einer Welt voller Wandel und Unsicherheit ihren eigenen Weg zu gehen.