Ich hab ja sofort eine Idee.
Man könnte doch so oder so … oder vielleicht noch ganz anders.
Und zack – da ist er wieder: mein innerer Coach-Modus.
Neulich sprach ich mit einem unglaublich versierten Handwerker. Ein Maler, der nicht einfach nur Wände streicht, sondern Räume veredelt – mit Struktur, mit Stuck, mit einem sicheren Gespür für Wirkung.
Und er sagte etwas, das mich sehr berührt hat:
„Wenn ich bei Menschen zu Hause bin, kann ich gar nicht nicht hinschauen. Ich sehe sofort, was man verändern könnte. Wo Potenzial liegt. Wie es schöner wirken würde.“
Und ich musste lachen – denn genau das kenne ich.
Ich kann auch nicht „einfach so“ irgendwo sein. Ich beobachte, höre zu, nehme wahr. Und dann passiert es ganz von allein:
Ich frage mich, was da gerade eigentlich geschieht. Was jemand wirklich meint, wenn er etwas sagt. Wo ein Muster sichtbar wird. Welche Frage helfen könnte.
Ein bisschen wie bei einem Arzt auf einer Party – der kommt oft gar nicht dazu, nicht angesprochen zu werden.
Bei mir ist es der Blick. Der Blick, der zwischen die Worte schaut.
Der Modus, der immer mal wieder anspringt. Ganz automatisch.
Manchmal frage ich mich dann:
Bin ich eigentlich noch privat? Oder analysiere ich schon wieder?
Ich weiß, dass ich den Schalter umlegen kann.
Dass ich auch einfach sein darf – nicht Coach, nicht Trainerin, nicht mit Fragezeichen im Blick, sondern einfach Barbara.
Und trotzdem liebe ich es, in diesen tiefen Gesprächen zu sein.
In diesem Raum, in dem Menschen sich zeigen, in dem es menschelt, in dem etwas aufleuchtet – manchmal auch nur für einen kurzen Moment.
Denn mal ehrlich:
Wo sonst nehmen wir uns heute noch Zeit, solchen Gedanken nachzugehen?