Warum innere Haltung heute entscheidend ist
Manchmal wache ich nachts auf und muss überlegen: Wo bin ich eigentlich gerade? Stehe ich mit meinem Wohnmobil auf einem Parkplatz? Oder bin ich doch in einem Hotelzimmer – und wenn ja, in welchem?
Dieses Gefühl, für einen Moment die Orientierung zu verlieren, ist für mich mehr als nur eine kleine Anekdote. Es ist ein Symbol für unsere Zeit: Dinge sind da – und im nächsten Moment wieder verschwunden. Ein Schuhhaus, das mir vertraut war, ist ein halbes Jahr später abgerissen. Das, was heute gilt, gilt morgen schon nicht mehr.
Der Liedermacher Wolf Biermann brachte es einmal präzise auf den Punkt:
„Was heute noch gilt, gilt morgen schon nicht mehr.“
Diese Worte beschreiben die Realität unserer modernen Arbeitswelt. Sie ist geprägt von ständigen Veränderungen, Unsicherheiten und schnellen Zyklen. Starre Sicherheiten lösen sich auf. Was wir brauchen, ist Agilität, Flexibilität und Resilienz – nicht nur in Organisationen, sondern auch in uns selbst.
Flexibilität bedeutet: im Moment leben
Die Frage ist: Wie gelingt es uns, in dieser Geschwindigkeit und Unsicherheit nicht unterzugehen?
Meine Antwort: durch ein intensives Im-Moment-Leben.
Auch wenn meine Arbeitswochen oft 50 bis 60 Stunden umfassen, empfinde ich meine Arbeit nicht als Belastung. Für mich ist Arbeit Erfüllung, Sinn und Freude.
Selbst wenn ich bei strömendem Regen nach einem Parkplatz suche, meine Trainingskisten ins Hotel schleppe und dabei nass werde – dann probiere ich eben meine neuen Gummistiefel aus. Ich denke nicht an die Stunden, die noch folgen. Ich bleibe im Moment.
Ja, ich habe sogar schon Hotels verwechselt. Aber genau solche Erlebnisse zeigen mir: Wer in seiner inneren Mitte bleibt und präsent ist, kann jede Situation tragen. Selbst dann, wenn man nachts kurz nicht weiß, in welchem Hotel man gerade liegt.
Agilität und Führungskultur
Agilität und Flexibilität sind mehr als Schlagworte in Projektplänen oder Leitbildern. Sie sind eine Haltung, die wir leben müssen. Sie beginnen in jedem von uns – in der Bereitschaft, loszulassen, sich neu einzustellen und neugierig zu bleiben.
Gute Führungskultur heißt heute:
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Veränderungen nicht nur managen, sondern gestalten.
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Räume schaffen, in denen Menschen flexibel handeln dürfen.
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Resilienz fördern – nicht durch Kontrolle, sondern durch Vertrauen.
Wer in seiner inneren Mitte bleibt, kann mit äußeren Veränderungen souverän umgehen. So wird das Leben nicht zur ständigen Zumutung, sondern zu einer Reise voller Möglichkeiten.
Fazit: Agilität beginnt in dir
Agilität und Flexibilität sind keine Trends – sie sind Antworten auf die Realität unserer Zeit. Entscheidend ist, wie wir ihnen begegnen: mit Widerstand oder mit Präsenz.
👉 Wenn wir in unserer inneren Mitte sind, wenn wir die Gegenwart bewusst leben, dann gelingt es uns, flexibel zu handeln, Resilienz zu entwickeln und Führung neu zu denken.
🔹 Wie gehst du mit Veränderungen um?
🔹 Was bedeutet für dich Agilität – im Alltag, in deiner Arbeit, in deinem Unternehmen?
Lass es mich wissen – und wenn du Impulse für eine neue Arbeits- und Führungskultur suchst, freue ich mich auf den Austausch mit dir.