Bereits Immanuel Kant fordert zum „selber denken“ auf. Wer nicht selber denkt, läuft Gefahr, unmündig zu werden.
Es wird in Bezug auf Training, Unterricht und lebenslanges Lernen wichtiger denn je, den Menschen das kritische Denken zu lehren/zeigen/ermöglichen und dafür den Raum zu geben. Entertainment und Infotainment zwecks Merkwürdigkeit ist das eine, das andere ist der Raum für den kritischen Diskurs.
Aber kritisches Denken kritisiert auch stets sich selbst. Eine skeptische Grundhaltung gegenüber der eigenen Überzeugung unterscheidet den aufgeklärten Menschen von verbissenen Rechthabern, Glaubenskriegern und allzu selbstsicher grinsenden Egomanen. Sind wir selbst stets das beste Beispiel, uns selbst zu hinterfragen – damit erweitern wir den Horizont unserer Annahmen und Denkweisen.
Bzgl. der Lernräume brauchen wir mehr Wagnisse in puncto Interaktivität – einfaches Antworten auf die Fragen „Wer hat schon mal …“ oder „wer kennt…“ ist zu wenig! Ich spreche hier von Interaktionen in Unterricht und Training, die wir bisher weder gedacht noch in die Tat umgesetzt haben. Es braucht Methoden für Diskurs und Dialog, die im positiven Sinne erschütternd und transparent, aktivierend sind.
Je mehr sich ein Lernender selbst erarbeitet, desto schneller stellen sich Lernerfolge ein.
Lehrer und Trainer benötigen hier zu nicht nur die Kompetenzen einzigartige Lernsetttings zu kreieren und den Raum dafürzuhalten. Sie brauchen auch die Reife, einen Diskurs zur Thematik zu fördern, der sogar am Ende eine andere Meinung/Haltung oder Einstellung als die eigene meint.