Der Bauchladen – wir alle kennen ihn,

und viele von uns haben ihn in irgendeiner Form schon selbst gehabt. Ein Sammelsurium von Themen, die sich irgendwie angesammelt haben. Es beginnt oft harmlos: Ein Trainer startet mit einem Fachthema, bei dem er sich auskennt. Vielleicht etwas Fachliches, Technisches oder ein spezifischer Methodenschwerpunkt. Dann kommt Kommunikation dazu, weil „man das ja auch kann“. Wer Kommunikation macht, kommt schnell zu Konflikten – schließlich gehören die ja dazu. Von Konflikten ist es nur ein kleiner Schritt zu Teamdynamik, und wenn man erst bei Teams ist, dann liegt Führung doch auf der Hand. Und da Führung oft besser bezahlt wird, zack, baut sich der Bauchladen fast wie von selbst.

Das Problem? Kunden suchen keinen Bauchladen. Sie suchen den Spezialisten.

Warum der Bauchladen nicht funktioniert

Ein Bauchladen verwirrt. Er signalisiert: „Ich kann alles ein bisschen.“ Doch was Kunden heute brauchen – und suchen – sind Trainer, die alles über eine Sache wissen. Die ein Thema so durchdrungen haben, dass sie es besser verstehen als jeder andere. Warum? Weil das Vertrauen schafft.

Das Beispiel aus der Medizin macht es deutlich: Würden Sie für eine komplizierte Herz-OP einen Allgemeinmediziner wählen? Wohl kaum. Sie suchen den besten Herzchirurgen, den Sie finden können. Warum sollte es im Training anders sein?

Doch viele Trainer scheuen sich vor der Spezialisierung. Sie fürchten, Kunden zu verlieren, weil sie „nur noch“ ein Thema anbieten. Die Wahrheit ist genau das Gegenteil: Wenn Sie klar positioniert sind, wofür Sie stehen, können Kunden Sie finden. Und sie verstehen auch sofort, welchen Wert Sie bieten.

Die Macht der Spezialisierung

Spezialisierung ist kein Verzicht, sie ist ein Gewinn. Sie macht Sie sichtbar. Sie verleiht Ihnen Autorität. Und sie gibt Ihnen die Möglichkeit, in Ihrem Thema wirklich herausragend zu werden. Ein klarer USP (Unique Selling Proposition) ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg.

In einer Welt, in der KI immer stärker wird und Trainer ersetzt, die „ein bisschen von allem“ können, ist der echte Expertenstatus Ihr Wettbewerbsvorteil. Die KI kann Daten liefern, sie kann Inhalte strukturieren, sie kann sogar Prozesse erklären. Aber sie kann keine tiefgreifende, erlebnisorientierte und individuelle Expertise bieten, die auf menschlicher Erfahrung basiert.

Der Weg vom Bauchladen zum Expertenstatus

  1. Werde ehrlich zu dir selbst. Was ist das Thema, bei dem du glänzt? Das eine Thema, bei dem du – wie wir beim Mandat besprochen haben – um drei Uhr morgens weckbar bist und ohne Vorbereitung starten könntest?
  2. Reduziere radikal. Nimm deinen Bauchladen auseinander. Lass Themen los, die dich nicht zu deinem Spezialgebiet führen. Das tut weh, aber es lohnt sich.
  3. Positioniere dich scharf. Wer bist du, was bietest du, und warum sollten Kunden genau dich buchen? Dein Thema sollte in einem Satz erklärbar sein.
  4. Investiere in deine Expertise. Bleib nicht stehen. Vertiefe dein Wissen, werde besser. Kunden bezahlen für Exzellenz, nicht für Durchschnitt.

Mehr Umsatz durch weniger Themen

Es klingt widersprüchlich, aber weniger ist mehr. Spezialisten ziehen die richtigen Kunden an – die, die bereit sind, für echte Expertise zu zahlen. Als Spezialist können Sie sich höhere Honorare erlauben, weil Sie eine unvergleichliche Tiefe bieten.

Ihr Bauchladen mag anfangs wie eine Absicherung gewirkt haben. Aber er wird Sie auf Dauer bremsen. Der Markt braucht keine Generalisten mehr – er braucht Trainer, die etwas wirklich können. Entscheiden Sie sich für Ihr Thema, und der Rest wird sich fügen.

Denn Erfolg beginnt dort, wo Klarheit herrscht. Und Klarheit entsteht, wenn Sie wissen, wer Sie sind und wofür Sie stehen. Weniger Themen, mehr Fokus, größerer Erfolg. Es ist so einfach – und so kraftvoll.

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