Liebes Volk, liebe Bürgerinnen und Bürger,

es ist an der Zeit, ein Eingeständnis zu machen – wenn auch zunächst ein stilles. Aufgrund zahlreicher Rückmeldungen von engagierten und aufmerksamen Bürgern, die sich ernsthaft Sorgen um unser Land und dessen Wirtschaften machen, kommen wir nicht umhin, eine unangenehme Wahrheit auszusprechen: Wir sind selbst verantwortlich für das, was geworden ist.

Unsere Bürokratie hat Ausmaße angenommen, die nicht mehr mit Schildbürgerstreichen zu vergleichen sind, sondern vielmehr ein eigenes Kapitel in den Annalen der Absurdität verdienen. Besonders unser Postwesen – so akribisch wir es auch betreiben – zeigt dies deutlich: Der Verwaltungsaufwand, den wir betreiben, um Briefe zu verschicken, übersteigt nicht selten die Summen, die wir mit diesen Schreiben einzutreiben hoffen. Und ja, das bleibt nicht unbemerkt. Die klugen Köpfe unseres Landes, insbesondere die hart arbeitenden Mittelständler, sehen diese Missstände – und sie haben recht, wütend zu sein.

Wir müssen uns eingestehen: Unser Vorgehen hat sich von jeglichem gesunden Maß entfernt. Während wir in unseren Büros sitzen und uns in unseren sicheren, unkündbaren Stellungen wiegen, bleibt der berechtigte Unmut draußen vor der Tür. Wir merken zwar, dass wir Unternehmern und Bürgern mit unserer ineffizienten Praxis zur Last fallen – doch bislang ist viel zu wenig geschehen.

Wir entschuldigen uns. Vorsichtig zwar, denn unsere Selbstkritik fällt uns nicht leicht, aber ehrlich. Wir verstehen, dass unsere Art der Steuereintreibung und des Verwaltungsaufwands – ja, unser gesamtes System – nicht nur unrentabel ist, sondern für viele zur Peinlichkeit geworden ist. Es ist uns klar, dass unsere Handlungen so, wie sie sind, nicht länger tragbar sind und dass wir mit dem Vertrauen der Bürger verantwortungsvoller umgehen müssen.

Bitte nehmen Sie unser stilles Geständnis als ersten Schritt, die Dinge zu ändern – auch wenn der Weg lang sein wird.

Mit ernst gemeinter Reue,
Die Verwaltung von Formularistan

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