Liebes Volk von Subventionskratia, liebe Bürgerinnen und Bürger,
ich möchte mich bei Ihnen allen aufrichtig entschuldigen. Seit Wochen drücke ich mich davor, diese Zeilen zu schreiben, weil ich nicht wusste, wie ich mit diesem Offenbarungseid umgehen soll. Es fällt mir schwer, Ihnen in die Augen zu blicken, nachdem ich so viele Versprechungen gemacht und Zusagen gegeben habe, die sich im Nachhinein als leere Worte herausstellten. Es tut mir leid, dass ich manche Dinge gesagt habe, von denen ich nun zugeben muss, dass sie schlichtweg nicht stimmten. Ich weiß, dass dadurch Kosten entstanden sind, die Sie – ja, Sie alle – mit Ihrer Gesundheit bezahlt haben.
Ein weiterer Punkt, den ich nicht ungeschehen machen kann, betrifft unsere Pflegeversicherung. Diese Versicherung die dazu gedacht war, unseren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine würdige und humane Pflege zu garantieren, ist unter meiner Verantwortung leider nicht auf den richtigen Kurs geraten. Ich weiß, dass viele von Ihnen und Ihre Angehörigen nun in einer beinahe ausweglosen Situation stecken und sich nicht die Pflege leisten können, die sie verdient hätten.
Ich stehe hier ohne Lösungen und ohne Antworten. Derzeit kann ich nur versprechen, dass ich mich mit den mir zur Verfügung stehenden Beratern erneut berate. Vielleicht werde ich mit einer weiteren Entschuldigung zu Ihnen zurückkehren, aber im Moment brauche ich Zeit, um in mich zu gehen und nachzudenken. Vielleicht muss ich auch überlegen, wer oder was verantwortlich ist. Aber ich möchte nicht auf Schuldzuweisungen hinaus, sondern möchte die Lage aus einem neuen Blickwinkel betrachten.
Ich hoffe, Sie können mir noch einmal Ihr Verständnis entgegenbringen.
Wie immer, Ihr Otto Zuschuss
Ihr gewissenhafter Verwalter der Gesundheitsangelegenheiten von Subventionskratia.
„Subventionskratia“ – Das Land, in dem die Gesundheitskosten steigen und die Versprechen immer im Sparschwein landen.