Die Reise der letzten Monate lassen mich wieder einmal an einem Küchentisch landen.
Inspiriert im Jetzt – trete ich seit langem aus dem Vergangenem heraus.
„Es fühlt sich gut an mit dir im Haus“ sagt die eine – mit den anderen sitze ich in der Osternacht am Feuer und fachsimpele über Bildung und Schule. Zwischen den gestapelten Kartons suche ich Teebeutel und Erinnerungen.
Texte und verbindende Worte finden sich in den neuen Gemeinsamkeiten meiner Gegenwart, berufliche und private Projekte entstehen und vermengen sich – ganz im Sinne von Blendend Living.
Ich mag diese Zeit – losgelöst vom Bisherigen – tanzend mit neuen Konnotationen und Eindrücken. Es gibt so viel zu erfahren und zu lernen in dieser besonderen zeit.
In der Frische dieses neuen Lebens beginnen neue Bücher und Seminare – die Zeit dafür ist allemal reif.
Also suche ich die Muse.
Eine Muse oder ein „Muserich“ inspirieren nicht nur, sie können uns auch aus der Zeit rausholen. Sie schenken uns Momente…. in denen neue Sichtweisen und Perspektiven möglich sind. Eine Muse ermöglicht einen neuen Zugang zu einem Thema und schenkt Zeit – ich könnte fast sagen, sie ermöglichen uns eine Art „luftleeren Raum“.
Für all die künstlerisch Schaffenden sind Musen eher bekannt und kommen vielfach und bewusst zum Einsatz. Denn sie bedeuten Inspiration pur.
Wie können wir aber eine Muse oder einen Muserich im Feld von New Work & New Learning erkennen und sinnvoll zum Einsatz bringen?
Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie uns aus der Zeit holen können und uns einen geschützten Raum für unsere Anliegen geben in dem quasi die Zeit still steht. Es sind diejenigen, die bei einem Meeting oder einer Projektkonzeption Ruhe und Frieden ausstrahlen.
Es ist aber mehr, denn sie geben uns einen ganz besonderen Resonanz-Raum, in dem sie Stille und Mehrdeutigkeit ermöglichen. Sie drängen nicht, sondern sind einfach da. Sie selbst liefern eben NICHT gleich die beste Lösung. Sie ermöglichen Lösungen indem sie eine Art bewertungsfreien Raum schaffen. Sie ermöglichen Analogien und neue Metaphern, sie schenken Ruhe, um Gedanken länger nachzusinnen. Und sie hören zu.
Ihr Resonanzraum ermöglicht Widerhall oder Nachhall unserer Gedanken, damit geben sie die Möglichkeit eines Kontrapunktes über unsere bisheriges Gedanken- und Interpretationsspielräume hinaus – damit sind sie für die Entwicklungsprozesse von neuen Projekten unersetzlich.
Mir scheint immer wieder, dass viele Menschen ins schnellen Alltagstrubel verloren haben, die musenhaften Momente im Alltag zu erkennen und zu nutzen. Und so wie es Musen und Museriche gibt, braucht es aber auch diejenigen, die sich inspirieren lassen möchten.
Wer andere inspiriert, sollte auch von anderen inspiriert werden können.