Team-Leading mit Home-Office & Co.
Vor wenigen Tagen polarisierte Wolfgang Grupp die Branche mit seiner Aussage:
„Wenn einer im Home Office arbeiten kann, ist er unwichtig“.
Er löst damit Diskussionen aus, die weitreichend sind. Nach meinem Verständnis macht die Art des Unternehmens einen Unterschied, denn in einem Unternehmen, welches Materielles produziert, ist ein Home-Office weniger sinnvoll, wie bei einem Beratungsunternehmen oder einer Versicherung etc.
Gerade weil ich mich intensiv mit KI und adaptivem Lernen beschäftige, sehe ich einen allzu schnellen Fortschritt der Digitalisierung auch bedenklich an.
Die Einzigartigkeit des Menschen ist immer noch besonders – sie macht den Unterschied zu KI – emotionale Intelligenz ist unersetzbar.
Home-Office ist nicht nur einfach – es erfordert für eine Führungskraft sehr viel Empathie und Präsenz – denn sie weiß oft nicht, was genau in der Häuslichkeit des Mitarbeiters los ist.
Es kann eben auch sein, dass ein Familienmitglied krank ist und im Nebenraum mit dem Leben ringt. Es kann sein, so wie ich es gerade erlebt habe, dass ein geliebtes Haustier stirbt.
Und dann soll die Kamera im virtuellen Meeting ans ein? Die Grenze zwischen privat und Beruf ist fliesend und nicht immer einfach zu ziehen.
Auf dem Digital Future Congress am 28. September 2023 in München sprach ich darüber, wie Leadership Persönlichkeiten ihre Teams besser mit Home Office & Co besser führen können.
„A Fool with a tool is still a Fool” – dieser Satz eines guten Freundes begleitete meinen Vortrag ebenso wie die in meinem Augen so notwenige Verpflichtung, sich mit den wesentlichen Programmen, Tools und Plattformen sehr wohl auszukennen, um adäquate Kommunikation und Kollaboration zu ermöglichen.
Der Focus war jedoch auf einer hohen, verbindlichen Beziehungsqualität.
Im Nachgang gibt es 3 Extra-Tipps, die ich hier noch einmal aufführe.
- Sorge für interessante und spannende Meetings! Es ist sinnvoll, dass alle vorher die TOP´s wissen, um sich entsprechend vorzubereiten. Unnötige Meetings sollten vermieden werden. Humor und hochwertige Präsentationskunst sollten selbstverständlich sein.
- Stelle Kontakt her und pflege die individuellen Beziehungen zu jedem Mitarbeitenden. Gerade im virtuellen Raum bekommen wir nicht alles aus der privaten Situation eines Mitarbeitenden mit. Wenn man sich nur meist über digitale Kollaboration-Tools oder in virtuellen Meetings trifft, dann braucht es umso mehr Nähe, Kontakt und persönliche Beteiligung.
- Wecke die Sehnsucht der Menschen. Es braucht Leidenschaft und Passion auf Seiten der Führung um Menschen zu mehr Empowerment und Loyalität zu bringen. Ich erinnere hier sehr gerne an das Zitat mit dem Boot bauen und dem Meer…….