Liebe Barbara,

es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben, aber es ist längst überfällig. Ich habe deine Idee der „stillen Geständnisse“ gesehen, bewundert und dann… ja, ich habe sie übernommen. In dem Moment dachte ich, ich könnte sie ein wenig verändern, optimieren, vielleicht sogar besser machen. Ich dachte, ich könnte ihr meinen eigenen Anstrich geben und sie als meine Kreation ausgeben. Es war ein verlockender Gedanke, der sich mit Stolz und Ehrgeiz vermischte.

Doch was ich dabei vergessen habe, ist der Kern deiner Idee: Es geht nicht darum, etwas lauter, größer oder „besser“ zu machen. Es geht um die leise Reue, um das Eingeständnis, dass man etwas falsch gemacht hat, um aufrichtig zu versuchen, es wieder gut zu machen. Ich habe diesen Kern verraten, als ich mich entschied, deinen Ansatz zu kopieren und mir auf die Schulter zu klopfen.

Deshalb möchte ich mich heute entschuldigen. Für den Gedanken, dass ich es besser könnte, ohne die Tiefe deiner Idee wirklich verstanden zu haben. Für den Versuch, mir den Ruhm für etwas anzueignen, das mir gar nicht gehörte. Und vor allem dafür, dass ich damit die Bedeutung deiner „stillen Geständnisse“ verfehlt habe.

Ich werde in Zukunft wieder leiser werden, aufmerksamer zuhören und versuchen, in deinem Sinne Verantwortung zu übernehmen. Ich hoffe, du kannst mir das nachsehen und mir die Chance geben, es diesmal wirklich besser zu machen – aber anders als gedacht: nämlich aufrichtig und ehrlich.

Mit stillem Respekt und einer großen Portion Demut.

„Copystealia“- „Das Land, in dem Copy & Paste zur Nationalsportart wurde und jede gute Idee nicht nur übernommen, sondern optimiert wird. Warum selber erfinden, wenn man es einfach ’noch besser‘ kopieren kann?“

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