Stille Geständnisse
Kunst und Verantwortung über das, was Entschuldigungen möglich machen.
Ein künstlerisches Projekt der Horizonautin Barbara Messer
In meinem Kunstprojekt „Stille Geständnisse“ geht es nicht um Anklage, sondern um Reflexion. Als Schriftstellerin und Lebenskünstlerin widme ich mich der Frage, was es bedeuten würde, wenn wir Verantwortung anders wahrnehmen – in unserem alltäglichen Leben, in der Gesellschaft, und exemplarisch auch in Bereichen wie dem Gesundheitswesen. Es ist ein literarisches und künstlerisches Experiment, das sich mit der Kraft der Entschuldigung und der Möglichkeit zur Veränderung auseinandersetzt.
Dieses Projekt soll die Vorstellungskraft anregen: Was wäre, wenn Führungskräfte, Institutionen oder wir selbst offener über Fehler sprechen würden? Was wäre, wenn wir uns trauen würden, Verantwortung zu übernehmen, uns ehrlich zu entschuldigen und dadurch Raum für Wandel und Transformation zu schaffen?
Was wäre, wenn wir uns mit Wiedergutmachungen beschäftigen, statt zu sagendes innerlich „runterschlucken“?
Die „Entschuldigungen“ sind dabei nicht politisch gemeint. Sie sind fiktive, literarische Werke, die exemplarisch an realen Themen anknüpfen, wie etwa der Lage im Gesundheitswesen, ohne direkt in den politischen Diskurs einzutreten. Sie stellen das, was oft ungesagt bleibt, in den Mittelpunkt. Nicht als Urteil, sondern als Einladung zur Reflexion und zum Nachdenken.
Als Schriftstellerin und Lebenskünstlerin glaube ich fest daran, dass Veränderung und Transformation immer dort beginnen, wo wir bereit sind, hinzusehen – auch auf das, was schiefgelaufen ist. Mut zur Veränderung und die Fähigkeit, eigene Fehler einzugestehen, sind für mich entscheidende Schritte, um das eigene Leben und das Miteinander positiv zu gestalten. In meinen fiktiven Entschuldigungen gebe ich diesen Gedanken Raum.
Es ist ein Kunstprojekt, das sich auf das Schreiben stützt, aber darüber hinausgeht. Es ist ein Raum für neue Gedanken, für Wandel und die Möglichkeit, sich vorzustellen, wie Offenheit und Ehrlichkeit in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft wirken könnten.
Ich lade Sie ein, sich auf diese Gedanken einzulassen und mit mir zu reflektieren: Was könnten Entschuldigungen bewirken – nicht nur im Großen, sondern auch in unserem Alltag?
Gerne erarbeite ich mit Ihnen persönlich auf Sie individuell zugeschnittene Entschuldigungsschreiben, sowie Rituale der Vergebung und Wiedergutmachung.
Stilles Geständnis von Benni Blink – Want! Agency
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Stilles Geständnis einer Bankmitarbeiterin – Stefanie Als ich heute Mittag in die Augen dieser Frau sah, die mir in meinem kleinen Büro gegenübersaß, ihre Handtasche auf- und zuklappte und mir erzählte, wie krank ihr Mann ist und dass sie das Darlehen nicht mehr...
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Liebes Volk, liebe Bürgerinnen und Bürger, es ist an der Zeit, ein Eingeständnis zu machen – wenn auch zunächst ein stilles. Aufgrund zahlreicher Rückmeldungen von engagierten und aufmerksamen Bürgern, die sich ernsthaft Sorgen um unser Land und dessen Wirtschaften...
Stilles Geständnis einer überforderten Mutter
"Ich war nie gut darin, meinen Kindern Sophie und Josef zu erklären, warum Opa so anders war. Wie hätte ich ihnen auch erzählen sollen, dass der Mann, der sie einst auf den Schultern trug und ihnen Geschichten erzählte, plötzlich seine Brille im Kühlschrank findet...
Das still durchdachte Eingeständnis von Außenminister Valerio Glanz
„Ich, Valerio Glanz, Außenminister von Aurestan, stehe heute hier, um offen über die Fehler zu sprechen, die ich in meiner Amtszeit begangen habe. Dies ist kein Moment des Stolzes, sondern einer tiefen Selbstprüfung – und einer längst überfälligen Einsicht. Es ist...
Ich sitze hier, meine liebe Schwester
Ich sitze hier, meine liebe Schwester, mein Blut, und ich merke jetzt, in dieser stillen Einsamkeit, wie sehr ich dich vermisse. Es war so taktlos von mir, dich von unserem Fest auszuladen – ein Familienfest, das uns beide hätte zusammenbringen sollen. Aber ich...