Es gibt eine Wahrheit im Training,

die du nicht wegdiskutieren kannst: Du bist kein Alleskönner. Und das solltest du auch nicht sein. Die wahre Kunst liegt darin, nicht nur ein Thema zu beherrschen, sondern es in deiner DNA zu haben.

Stell dir vor, du wirst um drei Uhr morgens geweckt. Noch im Halbschlaf, direkt von der Bettkante weg, beginnst du zu sprechen. Ohne PowerPoint, ohne Notizen. Warum? Weil das Thema in dir lebt. Du brauchst keine Vorbereitung, weil jede Faser deines Seins durchdrungen ist von deiner Expertise. Das ist wahre Kompetenz.

Aber es geht noch weiter. Ein Trainer mit dem richtigen Mandat ist nicht nur ein Experte – er ist ein Meister der Adaption. Zehn Minuten Präsentation oder drei Tage Workshop? Egal. Geschäftsführung oder Azubis? Kein Problem. Du passt dich an, nicht weil du flexibel sein willst, sondern weil du das Thema in all seinen Facetten kennst. Wie ein Bergführer, der den Berg, auf den er andere führt, nicht nur kennt, sondern liebt. Du weißt, wo die gefährlichen Stellen sind, wo der beste Ausblick wartet und welche Route du bei plötzlich aufziehendem Nebel wählst.

Glaubwürdigkeit entsteht genau dort: auf dem höchsten Level persönlicher Trainerkunst. Das Level, auf dem du nicht mehr überlegen musst, was du tust – du tust es einfach. Es ist wie unbewusste Kompetenz. Es fließt, weil es Teil von dir ist.

Und dann gibt es die, die sich mit „ausreichender Kompetenz“ zufriedengeben. Sie haben ihr Thema gelernt, ein bisschen angewandt, ein paar Techniken ausprobiert. Auch das ist okay. Es reicht, um einen gewissen Standard zu bedienen. Aber es reicht nicht, um Menschen wirklich zu inspirieren. Es reicht nicht, um mit dem Vertrauen zu arbeiten, das Kunden dir schenken, wenn sie dich buchen.

Das richtige Mandat für ein Thema zu haben bedeutet, dir klarzumachen: Bist du wirklich der oder die Beste für dieses Thema? Kannst du es in- und auswendig, oder versuchst du, etwas zu verkaufen, das du gerade mal selbst verstanden hast? Deine Kunden und Teilnehmenden spüren den Unterschied. Sie wissen, ob du in deinem Element bist oder ob du dich mühsam durch ein Konzept hangelst.

Die Herausforderung besteht darin, ehrlich zu dir selbst zu sein. Nimm nur Mandate an, bei denen du dir absolut sicher bist, dass du liefern kannst – und nicht nur das, sondern dass du begeistern, bewegen und transformieren kannst.

Trainingskompetenz ist nicht nur Wissen, es ist Haltung. Es ist Authentizität. Es ist das tiefe Gefühl, zu wissen: Hier, genau hier, bin ich am richtigen Ort. Und genau dieses Gefühl macht dich unvergesslich.

Wenn du dich bei einem Thema unsicher fühlst, dann gibt es nur eine Lösung: Lerne weiter, grabe tiefer, sammle Erfahrung. Aber solange du diesen Berg nicht mehrfach bestiegen hast, solltest du nicht die Führung übernehmen. Denn jeder, der dir folgt, verdient einen Trainer, der die Wege kennt.

Das Mandat kommt nicht von außen. Es kommt von dir. Mach es dir zu eigen – oder lehne es ab. Alles andere ist halbherzig. Und halbherzig hat im Training keinen Platz.

 

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