Der Advent

– eine Zeit, die für viele Menschen mit Kerzenlicht, Adventskalendern, Dekorationen und Weihnachtsvorfreude verbunden ist. Doch für mich ist der Advent keine Zeit des Feierns, sondern eine Zeit der Klarheit, der Arbeit, der Entscheidungen. Während vielerorts Tannenzweige aufgehängt, Plätzchen gebacken und Kalender-Türchen geöffnet werden, befinde ich mich in einer anderen Dynamik.

Advent oder Ablenkung?

Aus meiner Perspektive scheint der Advent oft wie eine Flucht. Eine Flucht in festliche Dekorationen, glänzende Lichter und traditionelle Rituale. Doch was bleibt dabei auf der Strecke? Unsere Zeit. Unsere Aufmerksamkeit. Unsere Klarheit.

Als Unternehmerin erlebe ich den Dezember als eine der entscheidendsten Phasen des Jahres. Es ist die Zeit, in der Weichen gestellt werden – nicht nur für den Abschluss des laufenden Jahres, sondern vor allem für das kommende Jahr. Welche Projekte müssen noch abgeschlossen werden? Welche Kunden brauchen noch meine volle Aufmerksamkeit? Welche strategischen Themen stehen für das nächste Jahr auf dem Plan?

Das sind Fragen, die nicht warten können, während wir uns in adventlichen Ablenkungen verlieren. Stattdessen fordert diese Zeit uns auf, unseren Fokus zu schärfen, Prioritäten zu setzen und uns darauf zu konzentrieren, wie wir gestalten und wirken können – für uns, für unsere Teams, für unsere Zukunft.

Deutschland auf dem Prüfstand – die Zeit der Arbeit und des Wirkens

Besonders jetzt, in einer Zeit, in der Deutschland als Wirtschaftsstandort vor großen Herausforderungen steht, empfinde ich den Advent als eine Arbeits- und Wirkzeit. Es geht nicht darum, das Licht auszublenden oder die Wärme zu ignorieren, die diese Jahreszeit mit sich bringt. Aber es geht darum, nicht in eine Art kollektive Starre oder Ablenkung zu verfallen, während die Welt um uns herum sich in rasantem Tempo weiterentwickelt.

Die Weihnachtsfeiern, die Glühweintreffen, die Adventskalender-Aktivitäten – sie haben ihren Platz, ja. Aber sie dürfen uns nicht daran hindern, den Horizont zu erweitern und die Weichen für das zu stellen, was wirklich wichtig ist.

Den Horizont über den Advent hinaus erweitern

Für mich als Horizonautin ist der Advent eine Einladung, nicht nur in den eigenen vier Wänden zu dekorieren, sondern den Blick zu weiten. Es ist eine Zeit, in der wir innehalten können, nicht im Sinne von Stillstand, sondern im Sinne von Klarheit und Reflexion:

    • Wo stehen wir wirklich?
    • Was hat dieses Jahr uns gelehrt, und wie setzen wir dieses Wissen um?
    • Welche Entscheidungen müssen wir jetzt treffen, um nicht nur das nächste Jahr, sondern die nächsten Jahre erfolgreich zu gestalten?

Der Advent bietet die Gelegenheit, den Horizont zu erweitern – über Glitzerlichter und Adventskalender hinaus. Es ist eine Zeit, in der wir uns fragen können, was wirklich zählt, was wirklich gebraucht wird, und wie wir nicht nur reagieren, sondern proaktiv gestalten können.

Eine Zeit für klare Weichenstellungen

Ich bin kein Advents-Fan, weil ich die Zeit nicht für Dekoration und Traditionen nutzen möchte, sondern für klare Entscheidungen und mutige Weichenstellungen. Es ist die Zeit, alte Themen abzuschließen, neue Ziele zu setzen und den Fokus dorthin zu lenken, wo er wirklich gebraucht wird.

Der Horizont des Advents reicht für mich über das Festliche hinaus. Er ist eine Einladung, die eigene Perspektive zu erweitern, Verantwortung zu übernehmen und das Jahr bewusst zu gestalten – nicht im Lichterglanz, sondern mit klarem Blick und einer Vision für das, was kommen soll.

Das ist für mich Advent: Eine Zeit der Arbeit, der Klarheit und der Gestaltung. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

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