Advent – da wünschen sich die Menschen eine friedliche Zeit, zumindest in ihren eigenen vier Wänden und denen ihres Arbeitsplatzes.
Und doch stellt sich dieser Frieden nicht immer ein.
Da sind immer noch die anderen Menschen, die einen ärgern oder etwas tun, was nervt!
Oder die einem mit ihren Worten den Tag versauen, weil sie die Dinge anders machen, als wir es für richtig halten.
„Einen schönen Tag noch!“, und es knallt die Tür!
„Mir reicht es jetzt mit Ihnen“ oder „Hören Sie doch auf mit dem Unsinn!“, etc.
Diese und andere Alltagsunfreundlichkeiten kennen wir alle – sie machen uns den Alltag nicht leichter, doch können wir darin eine Reaktion sehen, die sich lohnt zu verstehen.
Doch wieso ärgern wir uns über jemanden oder löst der Unfreundlichkeit oder Ärger in uns aus?
Gerade für Trainer, Coaches & Co sowie Führungskräfte ist Souveränität und Freundlichkeit im Umgang mit anderen extrem wichtig. Zum einen um sich selber und eigene Reaktionsmuster einfach zu reflektieren, aber auch um solche Verhaltensweisen – wie oben aufgeführt, besser zu verstehen und ruhig zu bleiben. Da löst nämlich jemand seinen Unmut einfach raus!
Frieden heißt im Altdeutschen Schonung oder Freundschaft, er wird als heilsamer Zustand der Stille und Ruhe beschrieben.
Am Anfang steht der innere Frieden des Menschen, und der kann in solchen Alltagssituationen aus dem Ruder geraten – denn wir ärgern uns ja über jemanden anderen.
Von Paloa Molinari lernte ich vor Jahrzehnten das 3-Gründe-für-Ärger-Modell kennen – mein Super-Turbo-Reflexion-Modell für fast jede Alltagssituation.
Andere Menschen ärgern uns nicht – sie lösen lediglich etwas in uns aus, was sich wie Ärger anfühlen kann.
Es gibt 3 Gründe, die diese Gefühle von Ärger in uns triggern können:
1. Der Neid: Er oder sie macht/hat etwas, was wir auch gerne hätten. Die Quelle des Ärgers ist der Neid. Der andere Mensch ist freier, schlanker, gesünder, hat es geschafft (z.B. mit Rauchen aufgehört oder so), macht, was er will, hat die hoch dotierte Stelle bekommen, die man selber haben wollte, etc.
2. Der Schatten: Er oder sie spiegelt unsere eigenen Schattenseiten, die wir im normalen Alltag nicht sehen oder wahrhaben wollen. Der andere Mensch kontrolliert, will recht haben, ist perfekt, oder oder oder…Wenn es also nicht der Neid ist, den sich viele Menschen nicht eingestehen lassen möchten, dann ist es sehr oft der eigene Schatten, der sich dann in einer Projektion auf den anderen zeigt und Ärger auslöst.
3. Lösen eines alten, bisher weggedrückten Schmerz. Der andere Mensch erinnert uns an eine oder mehrere Situationen, in denen wir verletzt worden sind. Und nun wird dieser alte, weggedrückte Schmerz in Sekundenschnelle aktiviert.. Nun zeigt dieser Mensch vielleicht ein Verhalten, dass diesen alten Schmerz wieder aktiviert und schon fühlen wir Wut oder Ärger – über diesen Menschen und sein Verhalten.
Zeit, um innezuhalten!
Diese 3 Aspekte können eine Art Live-Hack oder Alltagsscan im Miteinander ein, um ein friedlicheres Miteinander zu schaffen.
In diesem Sinne wünsche ich einen friedlichen Dezember – dazu können wir alle beitragen.